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Die 12 Rauhnächte & wie du dich auf das neuen Jahr vorbereitest

Aktualisiert: 23. Juli


Vor einem Jahr hat mir eine Freundin ein Buch über die 12 Rauhnächte geschenkt. Ich hatte auch vorher schon viel davon gehört und mir immer vorgenommen, mir dafür Zeit zu nehmen, doch meist war vor lauter Arbeit, Plätzchen backen, Karten schreiben etc. keine Zeit. Doch dieses Jahr versuche ich alles ein wenig ruhiger zu nehmen. Einige Dinge auch einfach liegen zu lassen, ruhen zu lassen, loszulassen, nicht perfekt zu machen. Denn diese Zeit zwischen den Jahren ist eine Zeit der Stille. Alle Arbeit ist getan, wir haben Ruhe für eine Innenschau. Wir blicken zurück auf das was war, reflektieren, was ist und blicken in die Zukunft. Wie das bereits traditionell unsere Vorfahren im Zyklus der Natur mit dem Jahreskreis taten.

Schwellenzeit zwischen Vergangenheit und Zukunft


Geht man nach dem Mondzyklus, so hat das Jahr nur 354 Tage. Nach unserem heutigen Sonnenkalender von 365 Tagen bleiben 11 Tage übrig. Die 12 Nächte dazwischen scheinen außerhalb der Zeit zu stehen. Stille. Für die meisten Menschen beginnen die Rauhnächte in der Nacht vom 24. Dezember und enden am 5. Januar. Für manche beginnen sie aber auch schon mit der längsten Nacht des Jahres an der Wintersonnenwende. Auch bekannt als Yule am 21. Dezember. Wir sehen sie als eine ganz mystische Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft. Schwellenzeit. Traditionell war es die Zeit, sein Haus und den Stall zu räuchern, um böse Geister zu vertreiben und das neue Jahr zu orakeln.

Rauhnacht = Digital detox

12 ganz besondere Tage warten auf dich. Sie sind dem Rückzug und der Einkehr geweiht. Früher war an diesen Tagen die Ernte endlich vollkommen eingelagert und das neue Feld mit Samen bestellt. Die Arbeit war getätigt und man konnte sich dem eigenen Ich widmen. Die Rauhnächte bezeichnen nicht nur die Stunden der Finsternis, sondern meinen alle 24 Stunden des Tages. Früher wurden auch die Tage, an denen es länger dunkel als hell war, als “Nächte” bezeichnet. In der heutigen Zeit, könnte es bedeuten auch mal das Handy wegzusperren, was hälst du davon? Ich werde es versuchen, ein Rauhnacht Digital Detox sozusagen.

Die Bezeichnung “Rauh” stammt von “rouch” für räuchern ab. Mit dem Räucherritual wurde eine Verbindung zwischen Himmel und Erde hergestellt. “Ruch” bedeutete aber auch "wild, haarig". Noch heute jagen zottelige Dämonen mit Masken an diesen Tagen durch das Voralpenland. Mit ihren Glocken vertreiben sie böse Geister. Solche Rituale zu den Jahreskreisfesten verbinden uns mit dem Takt der Natur.


Statt immer schnell und immer gleich zu leisten, sehen wir in der Natur, dass es Phasen der Kraft, aber auch der Ruhe gibt. Nimm dir Zeit für eine Pause, lass uns gemeinsam inne halten. Endlich Ruhe. Nimm dir die Natur und unsere Vorfahren als Vorbild.

In den Rauhnächten fühlen wir Menschen uns empfänglich für Botschaften. Aus dem Inneren und der Anderswelt. Gefühlt soll an diesen Tagen die Verbindung zur Anderswelt besonders stark sein. Eine Einladung zur Innenschau ganz fernab von Raum und Zeit. Damit wir am Ende der Rauhnächte neu starten können. In dieser mystischen Zeit dürfen wir besonders auf unsere Intuition und Emotionen vertrauen. Wir räuchern und schreiben Tagebuch. Alte Rituale für die Schwellenzeit sollen uns Aufschluss für das kommende Jahr geben. Wir reflektieren, was war, was ist und was kommen darf. „Glück ins Haus – Unglück hinaus!“

Alte Bräuche

Während der Rauhnächte versuchten sich die Menschen vor dem Bösen zu schützen und nutzten dafür allerlei Methoden. Denn zu dieser Zeit soll laut nordischen Mythen Odin mit seinem Heer umhersausen und Unruhe stiften.

Mancherorts holte man sich Nadelzweige ins Haus, sie “Weihnachtsmaien”. Sie schenkten außerdem Hoffnung auf das Frühjahr und ein reiches Jahr der Ernte. Aus ihnen entwickelte sich der Weihnachtsbaum. Zweige von Buchsbaum, Eibe, Fichte, Tanne, Kiefer und Wacholder schrieb man nämlich schützende Kräfte zu. Dazu stellte man Leckereien auf, um die Geister wohlgemut zu stimmen. Wäsche wurde um Silvester auch nicht aufgehängt. Damit sich die bösen Geister nicht darin verheddern konnten. Oder auch, damit die Percht, sie nicht stibitzen konnte. Sie ist uns besser bekannt als Frau Holle, die die artigen Menschen belohnt und die Unordentlichen bestraft.


Auch als moderner Stadtmensch kannst du die Raunächte feiern und dich auf das neue Jahr vorberreiten. Hier ein paar einfache Ideen wie du die 12 Nächte für dich feiern kannst.


  • Räuchere dein Heim mit Salbei, Sandelholz und Weihrauch, lass danach frische Luft rein und fülle ätherisches Lavendelöl in eine Sprühflasche mit Alkohol und Wasser und lasse diesen frischen Duft in dein zu Hause einziehen.

  • ziehe 14 Tarotkarten. 12 für jeden kommenden Monat des Jahres, eine für das kommende Jahr allgemein, eine, die dich noch länger begleiten wird.

  • Führe während den 12 Tagen ein Traumtagebuch und notiere jeden morgen sofort was du geträumt hast.

  • nimm ein Traumbad: lass dir Zeit, mische ätherische Öle deiner Wahl (gut eignen sich Weihrauch und Orange) und mische sie mit Rahm oder einem fetten Öl. Nimm ein genüssliche, langes Bad. Suche jemand der auf die Kinder schaut, lass das Handy ausgeschaltet und tauche ab. Wasche dir alte Lasten vom Körper und lass los und male dir deine Wünsche für's nächste Jahr aus.

  • Welche konkreten Ziele, Wünsche und Visionen hast du für das neue Jahr? Notiere dir 13 Wünsche auf Zettelchen und verbrenne sie jeden Abend.

  • Der Übriggebliebene Wunsch muss von uns selbst erfüllt werden. So kannst du mit dem Jahr abschließen, loslassen und Neues einladen, indem du es manifestierst.

  • Mach einen Spaziergang ganz für dich allein und erlebe die Natur um dich ganz bewusst.

  • Sieh dir den alten Kalender des aktuellen Jahres von Januar bis Dezember durch. Bedanke dich für die schönen Moment und schreibe die eigenen Erfolge auf.

Ich wünsche dir eine besinnliche Zeit und sende dir

einen Herzgruss aus dem winterlichen Ascona

Ursula

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