Wertvolle Tropfen aus der Natur - Spitzwegerich

Wertvolle Tropfen aus der Natur - Spitzwegerich

Uns hat das Wanderfieber gepackt. Wir wohnen ja auch an einem der schönsten Orte um dies so richtig auszuleben. Unsere Täler wie Maggia und Verzasca laden dazu ein und jetzt im Frühling begegnet man auf abgelegenen Wegen, fast keiner Menschenseele. Doch wer kennt das nicht, vorallem mit Kindern unterwegs, gibts manchmal das ein oder andre "Aua" oder Mückenstiche. Prompt Tasche mit unseren Notfall Ölen zu Hause vergessen, weil unbedingt das Naturbuch noch in den Rucksack musste. Doch dann habe ich mich erinnert, dass Spitzwegerich super hilft bei Entzündungen und wir haben einfach die Blätter etwas zerrieben und aufgelegt und siehe da, es hat genützt und wir konnten die Wanderung fortsetzen. Hilft auch bei Blasen, einfach das Blatt drauf legen, Strumpf drüber und weiter gehts.

Hustenmittel für Kinder und vieles mehr

Ich führe nun ein wenig aus, denn ich finde diese Pflanze einfach genial.

Lange bevor die Menschheit um die Existenz von Bakterien und durch sie verursachte Infektionen wusste, half man sich bereits gezielt mit Pflanzen wie Wegeriche zu deren Heilung.

Schon Sebastian Kneipp (1821-1897) lobt die Pflanze, sie sei blutreinigend und wirkt auf den ganzen Körper entschlackend. Ausserdem schleimlösend und ideal zur Behandlung von Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und sogar von asthmatischen Erkrankungen.

Kräuterpfarrer Künzle (1857-1945) fand die Pflanze auch ganz wunderbar und empfahl den Wegerich insbesondere als Hustenmittel für Kinder.

Meine Lieblings Heilerin, Hildegard von Bingen (1098-1179) empfiehlt den Saft äusserlich aufgetragen gegen Insektenstiche und schmerzende Stellen.

Wissenschaftliche Studien

Damit ich euch hier nicht einen alten Schmäh auftische, hier die Fakten:

klinische Studien belegen heute die antibakterielle, zusammenziehende, wundheilunsfördernde Wirksamkeit des Spitz-Wegerich gegen Entzündungen der Atemwege und der Haut.

Vom suchen und finden

das ist das tolle an der Pflanze, ihr findet sie nahezu überall, wie der Name schon sagt, vor allem am Wegrand. Am besten verwendest du die junge Blätter aus der Mitte. Achte darauf, dass es eine Wiese ist, wo keine Autos fahren und auch sonst möglichst keine Verunreinigungen sind. Vielleicht findest du ihn auch auf deiner Wiese im Garten.

Herstellung einer Tinktur - kostbare Tropfen

eine Wegerichtinktur sollte in keinem Haushalt fehlen und auch nicht in der Reisapotheke. Innerlich eingenommen hilft die Tinktur bei Übelkeit und äusserlich ist sie bei schmerzhaften Stichen eine Wohltat! Das brauchst du dazu:

  • 40% igen Alkohol (z.Bsp. Wodka) reicht um die weichen Pflanzenteile Inhaltstoffe zu lösen

  • Schneidebrett und Messer

  • Weithalsgefäss aus Glas mit Deckel

  • Löffel zum umrühren

  • Teesieb oder Kaffeefilter aus Papier

  • Trichter

  • Braunglasflaschen mit Tropfverschluss

So gehts:

  • zerkleinere die Blätter

  • befülle das Weithalsglas etwa zur Hälfte mit den Blättern

  • übergiesse die Blätter mit Alkohol

  • vermerke auf einem Etikett die Pflanzenart und das Datum

  • wähle eine abgedunkelten Ort für die Zeit des ausziehens

  • bewege den Ansatz mindestens ein mal pro Tag, so werden die Wirkstoffe besser herausgezogen (wenn du Marmeladengläser benutzt, nur umrühren und nicht schütteln, sonst lösen sich giftige Weichmacher im Deckel)

  • nach zwei Wochen ist die Tinktur fertig

  • Giesse den Ansatz durch das Teesieb in Braunglasflaschen mit Tropfpipette

  • etikettiere die Flaschen mit Name und Datum und bewahre die Tinktur an einem kühlen, dunklen Ort

Wann anwenden und Dosierung

Da Tinkturen nur Tropfenweise verabreicht werden, ist der Alkoholgehalt vergleichsweise gering. Ein Glas Wasser mit zehn Tropfen enthält nicht mehr als 0.1%, eine reife Banane bereits 0.6-1.2%. Tinkturen können also auch Kindern gegeben werden. Wenn du Bedenken hast, kannst du auch einen guten Bio Apfelessig verwenden (bedenke aber, dass diese Tinktur max. 6 Monate im Kühlschrank haltbar ist)

Hilft bei:

  • Entzündungen (innerlich und äusserlich)

  • Übelkeit (innerlich)

  • stark geschwollene Insektenstiche (innerlich und äusserlich)

  • Juckreiz bei Insektenstichen (äusserlich)

  • bei Reizhusten/Bronchitis (innerlich)

  • Halsentzündung (innerlich)

  • Leber Entgiftung (innerlich)

  • Entschlackungskur (innerlich)

Dosierung innerlich für Erwachsene: 3x täglich 10-15 Tropfen in etwas Wasser

Dosierung innerlich für Kinder (ab einem Jahr): 2x täglich einen Tropfen pro Lebensalter in etwas Wasser oder Saft.

Decke dich am besten jetzt schon mal mit einem Vorrat für den Herbst/Winter ein.

Viel Spass beim sammeln

duftende Grüsse

Ursula

 

 

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