Trotzphase - lass uns Konflikte gemeinsam lösen
Aktualisiert: 25. Okt. 2022

Kennst du das: du stehst vor der Haustür, hast beide Hände voll mit Einkäufen, schwitzt vom Hochschleppen und dein Kind will unbedingt diese sch.... Tür selber aufschliessen. Dein Kind ist aber erst 3 Jahre alt und schafft es nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagst du ganz sachte: "Schatz, das war schon sehr gut, aber ich würde nun wirklich gerne rein gehen, lass mich doch das machen". Du hättest auch mit lauter Stimmen sagen können "gib mir jetzt endlich den Schlüssel her" und es hätte keinen Unterschied gemacht, das Kind brüllt los und zwar so laut, dass die Nachbarin rauskommt und sich beschwert. Babypflege ....
"Selber machen", "kann ich selber" und "ich will selber" sind die Lieblingssätze von 3-4 jährigen und man möchte die Selbständigkeit absolut unterstützen, aber es treibt einen auch in den Wahnsinn.
Bei uns ging diese Trotz- und Selbermachen Phase so weit, dass ich vor lauter Kind mir ins Ohr brüllen einen Hörsturz und danach einen Tinnitus entwickelt hatte, mein geliebtes Wunschkind für eine Woche meiner Mutter übergeben habe und mich erst mal sammeln musste.
Trotzphase und warum sie so wichtig ist
Trotz ist ein Gefühlsausdruck, der im Kleinkindalter normal und sogar notwendig ist. Etwas vom wichtigsten was du machen kannst: versuche dich in das Kind hineinzuversetzen und überlege, was die heftige Gemütsbewegung ausgelöst hat.
Es braucht nicht viel: Papa drückt den Aufzugknopf, Mama schneidet die Apfelschnitze falsch, das Puzzle passt einfach nicht zusammen und der geliebte Bambi Pulli ist in der Wäsche: schon springt der kleine Wicht wild herum wie Rumpelstilzchen und lässt sich dann, schreiend und nicht ansprechbar, auf den Boden fallen.
Was tun? Am besten ist es schweigend in der Nähe zu bleiben und die etwa fünf Minuten abwarten, die es eben dauert. Denn dein Kind versteht nicht, was mit ihm los ist. Unterstützend kannst du das BABYDUFT sweet dreams Körperspray in feinem Sprühnebel über den Kopf verteilen und wirst feststellen, dass sich dein Kind dank der speziellen Rezeptur, beruhigen wird.
Trotz ist ein Meilenstein in der kindlichen Entwicklung
Gefühle werden ausgelöst durch etwas, das wir wahrnehmen und deuten. Zum Beispiel als richtig (dann freuen wir uns) oder als falsch (dann ärgern wir uns). Der Ärger ermöglicht uns, das zu ändern, was wir falsch finden. Manchmal wird es trotz Kraftanstrengung nicht möglich sein, das Falsche zu ändern. Dann brauchen wir ein weiteres Gefühl, die Trauer, um das Unabänderliche zu akzeptieren. Daran wird sichtbar:
Alle Gefühle sind wichtig und haben ihre Berechtigung. Kinder vor ihnen zu bewahren, macht sie nicht lebenstüchtig.

Trotz ist kein Gefühl, sondern der alterstypische und sehr direkte Ausdruck eines Gefühls. Dahinter kann Wut stecken, oder Angst, Frustration, Eifersucht, Enttäuschung. Schritt für Schritt lernt dein Kind mit Ihrer Hilfe, diese Gefühle zu unterscheiden.
Trotz ist ein Meilenstein in der kindlichen Entwicklung, denn er zeigt, dass die Selbstwahrnehmung eingesetzt hat. Bei den meisten Kindern passiert das um die Mitte des zweiten Lebensjahres.
Trotz und Eifersucht auf das Geschwisterlichen fallen oft zusammen
Die Gehirnforschung sagt, im Gehirn ist weder der Bereich ausgereift, der für das Planen einer angemessenen Reaktion zuständig ist, noch jener, der Gefühle kontrollierbar macht. Deshalb haben kleine Kinder keine Gefühle, sie sind die Gefühle.

Die Psychologie legt dar, dass ein Trotzanfall der einzige Ausweg für einen kleinen Menschen ist, der spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber noch nicht ruhig darüber reden, Alternativen suchen oder die Situation verlassen kann.
Die Evolutionsbiologie deutet Trotz als Kampf um die Elternliebe und den lebenswichtigen Körperkontakt – schließlich fällt die Trotzphase mit dem Zeitpunkt zusammen, zu dem man in der Menschheitsgeschichte am wahrscheinlichsten ein Geschwister bekommen hat. Die Trotzphase hat auch eine ähnliche Funktion wie die Pubertät. Denn nach der engen Beziehung im Säuglingsalter brauchen Eltern ein kräftiges Signal, dass sie dem Kind nun nicht mehr alles abnehmen müssen. Wäre da keine Gegenwehr, würden viele Eltern aus Gewohnheit wohl auch noch ihrem Schulkind den Zippverschluss zumachen. Trotz verteidigt die Autonomie. Er ist ein Beweis gesunder Entwicklung und niemals ein Erziehungsfehler.
Braucht ein Trotzkind Grenzen?
Ja, aber keine zusätzlichen. Der Trotz wird ja gerade durch Grenzen – natürliche oder von anderen gesetzte – ausgelöst. Abgesehen davon kann ein trotzendes Kind momentan gar nichts
wahrnehmen, also prallen Drohungen und Strafen ebenso wie Trostversuche und Beschwichtigungen erst einmal ab. Und wenn der Trotzanfall vorbei ist, dann ist es wichtig, zur Tagesordnung überzugehen und zu signalisieren: Es ist in Ordnung, diese Gefühle zu haben.
Jeder einzelne bewältigte Trotzanfall, nach dem dein Kind feststellt, dass die Welt noch ok ist und du es immer noch lieb hast, hilft ihm ein Stück weiter auf dem Weg zur eigenständigen Gefühlsregulation.
Ist das noch im normalen Bereich des Trotzes?
Je nach Temperament zeigen Kinder unterschiedliche Trotzreaktionen. Manche schreien bis ihnen die Luft wegbleibt, manche treten, schlagen um sich oder werfen sich auf den Boden. Manche schlagen mit dem Kopf gegen die Wand. Andere Kinder sind stur, zurückgezogen und bockig. Ein Trotzanfall kann sich zu einem Affekt- oder Weinkrampf steigern. Das Kind schreit, läuft blau an und zuckt mit Armen und Beinen. Dann wird es plötzlich schlaff und atmet flach und oberflächlich. Ein solcher Anfall ist erschreckend, aber harmlos und nach einigen Minuten vorbei. Der Unterschied zu einem epileptischen Anfall ist, dass ein Affektkrampf immer die Folge einer Enttäuschung ist. Ihr Kind will etwas, kann oder bekommt es aber nicht.
Wichtig ist: hat dein Kind einen Weinkrampf, bleib ruhig und lass es nicht allein.
Wann hört es endlich auf und wo bekomme ich Hilfe?
Eine allgemeingültige Altersgrenze gibt es weder nach unten noch nach oben, weil die individuelle Reife und das Temperament eine wichtige Rolle spielen. Aber in den meisten Fällen ist mit vier Jahren der Höhepunkt der Trotzphase meist vorüber. Bis zum Vorschulalter sind vereinzelte Trotzanfälle normal. Sollten die Anfälle so häufig oder intensiv sein, dass sie das Familienleben belasten, können Sie sich bei einer Familienberatungsstelle Unterstützung holen.

Was kann ich tun? – Alternativen anbieten kann helfen
Um zu dem Beispiel vom Anfang zurückzukommen: aus meiner Sicht war es nur eine Tür die es zu öffnen galt, aus der Sicht meiner Tochter war es eine Geste mir zu helfen und ihr Frust gross, weil sie es nicht geschafft hat.
Es geht aber auch um Rituale die Kinder so sehr lieben und wenn wir sie unterbrechen, ist es für uns nicht weiter schlimm, bei unseren Kindern schafft es jedoch Unsicherheit.
Als Beispiel, wenn wir den Knopf für den Lift aus Versehen selber drücken, den sonst immer das Kind gedrückt hat, ist es ein Unterbruch der Routine. Wenn der Lift zur Oma führt, bei der es für ein paar Tage bleiben wird, heisst das abweichen des üblichen Lift Drückens, dass der heutige Tag ganz anders ablaufen wird also gewohnt? Sollen wir nochmals zurück und das Kind selber drücken lassen? Oder ist das dann "nachgeben"?.
Ich habe gelernt, dass es gut ist dem Kind eine Alternative anzubieten, also zum Beispiel anbieten, dass es den Knopf im Inneren des Liftes drücken darf. Das ist nicht Nachgiebigkeit, sondern Verständnis.
Wie oben beschrieben, bin ich an meine Grenzen gestossen, ich war zu der Zeit Alleinerziehend, mein Mann hat für 2 Jahre in Doha gearbeitet und ich bin mit unserer Tochter aus verschiedenen Gründen zurück in die Schweiz gezogen.
Ich war froh etwas zur Hand zu haben, was mithilfe stark beruhigender und trotzdem natürlicher Inhaltsstoffe geholfen hat, mein Kind zu beruhigen. Ein wertvoller Inhaltsstoff des BABYDUFT sweet dreams Aromaspray ist die Melisse, sie wirkt wie ein natürliches Neuroleptikum, ohne Nebenwirkungen natürlich.
Ich kann mich gut an eine Situation erinnern, als ich ihr in einem solchen Schreikrampf mit dem Spray kurz über den Kopf gesprüht habe. Sie hat inne gehalten, was ich in dem Moment nie für möglich gehalten hätte, und hat gesagt "oh Mama, das wirkt ja wirklich". Es war für mich unfassbar, dass wir rechtzeitig, auch ohne Bambi Pullover, zur Kita gekommen sind.

Und lass dir gesagt sein: es geht vorbei :-)
Einen Herzgruss sende ich dir
Ursula